Motivation
Ein Energieversorgungs-Unternehmen (EVU), welches das bestehende Freileitungsnetz ausbauen oder erneuern muss, steht vor der Herausforderung, unterschiedliche Interessen in gleichem Maße zu berücksichtigen:
- Aspekte des Umweltschutz zu berücksichtigen durch eine Minimierung des Eingriffs in die Natur
- Kosten zu minimieren, damit die Energiepreise nicht weiter steigen
Spricht der erste Punkt für eine Verkabelung des Hoch- und Höchstspannungsnetz, so kommt diese unter Berücksichtigung des zweiten Punktes bereits nicht mehr in Frage, da Kabel in diesen Spannungsebenen bis zu zehnmal teurer sind als Freileitungen.
Aus diesem Grund sollte ein EVU bereits bei der Planung einer neuen Freileitung darauf achten, dass sich der Einfluß dieser Freileitung auf das Landschaftsbild auf ein Minimum beschränkt. Zudem ist es sinnvoll, die geplante Trasse so zu verlegen, dass die Akzeptanz der betroffenen Bevölkerung möglichst groß ist. Dies kann einerseits dadurch erfolgen, dass die optische Auffälligkeit der geplanten Freileitung, vor allem in bewohnten Gebieten, sehr gering bleibt. Das Problem der qualitativen und quantitativen Bewertung der Sichtbarkeit einer Freileitung kann mit Hilfe von synoptraANALYSE gelöst werden.
Die weitgehende Umgehung von bewohnten Gebieten, Erholungsgebieten und Freizeitanlagen begünstigt die Genehmigung der geplanten Freileitung durch die Behörden. Eine Trasse, die entlang bestehender Freileitungen oder innerhalb bereits industriell oder gewerblich genutzter Bereiche verläuft, wird in dem bevorstehenden Genehmigunsverfahren dem EVU wenig Problem bereiten. Damit trotz all dieser Einschränkungen in der Trassenwahl die Kosten für die Freileitung nicht immens hoch werden, ist es im Sinne des betreffenden EVU sicherlich wünschenswert, auch den Kostenfaktor bei der Planung zu berücksichtigen. Dabei ergeben sich allerdings Probleme bei der Wahl einer Trasse, die gleichzeitig folgenden drei Optimierungszielen genügen soll:
- Die Freileitung soll möglichst wenig sichtbar sein.
- Die Freileitung sollte mit großer Wahrscheinlichkeit genehmigt werden.
- Die Freileitung soll möglichst kostengünstig sein.
Daher gestaltet sich die Aufgabe, eine optimale Freileitung zwischen zwei Punkten zu erstellen, als sehr schwierig. Sie kann nicht mehr einfach vom Zeichenbrett aus mit Hilfe von topografischen Karten sinnvoll trassiert werden, denn
- der Planer hat keine Informationen über die Sichtbarkeit eines Mastes an einer bestimmten Stelle.
- der Planer kann sich nur schwer einen Überblick über die Genehmigungsproblematik bestimmter Gebiete in der Karte verschaffen.
- der Planer kann die auf der Karte angegebenen Höheninformationen nur schwer in seine Trassenplanung miteinbeziehen. Dies ist aber erforderlich, um Freileitungen hinsichtlich der Kosten miteinander vergleichen zu können, denn neben der Trassenlänge spielt die Höhe der Maste eine entscheidende Rolle bei der Kostenberechnung.
Diese Problemstellung war die Grundlage zur Konzeption und Entwicklung der Softwarelösung synoptraPLANER. Sie ermöglicht dem Planer, eine für seine Belange optimale Freileitung zu erstellen - unter Berücksichtigung aller oben genannter Optimierungsziele. Dabei können mehrere Varianten erzeugt und am Bildschirm angezeigt werden. So ist es leicht möglich, sich die am wenigsten auffällige Trasse, die kostengünstigste oder die im Hinblick auf die Genehmigung unproblematischste Trasse anzeigen zu lassen. Als optimale Lösung wird von SYNOPTRA eine Freileitung vorgeschlagen, die die unterschiedlichen Optimierungsziele am besten miteinander vereinigt.
Mit Hilfe der Visualisierungs-Komponente synoptraIMAGE werden fotorealistische Bilder erstellt, die den Betroffenen einen guten Eindruck über das spätere Aussehen der geplanten Trasse in der Landschaft vermitteln.